Jahresbericht 2020

Liebe Vereinsmitglieder, Förderinnen und Förderer, Freundinnen und Freunde des „Aufschrei!“,

wir schauen auf ein ereignisreiches und in vielerlei Hinsicht bemerkens- wertes Jahr 2020 zurück. Zu einer kleinen Rückschau auf den „Aufschrei!“ möchte ich Sie mit unserem Jahresbericht 2020 gerne einladen.

Dieses Jahr 2020 verlief so ganz anders als sonst!

Die Corona-Pandemie hat ab März 2020 vieles verändert. Der Alltag und die gesamte Jahresplanung waren davon geprägt und verlangten ständige Anpassungen. Das Team hat sich rasch und kompetent immer wieder darauf eingestellt. Die AHA-Regeln, der Gebrauch von medizinischen Masken, regelmäßiges Lüften der Räumlichkeiten und der Einsatz von Luftreinigern sind Alltag geworden und professionelle Corona-Testungen sind inzwi- schen Routine. Durch diese Maßnahmen ist es uns gut gelungen, weiterhin präsent, ansprechbar und, ganz wichtig, vor Ort in der Hindenburgstraße zu sein. Die wiederholten „Lockdowns“ haben die Fortbildungs- und Präventionstätigkeiten des Teams leider re- duziert. Das Team hat sich intensiv auf die neuen Sitzungsformen und dieVeränderung in denArbeitsfeldern eingelassen.Durch Einsatz digitaler Formate und Verbesserung der technischen Ausstattung gelang es den Mitarbeiter*innen ihre Arbeit weiter professionell durchzuführen. Der so wichtige fachliche Austausch, auch untereinander, hat gerade nicht nachgelassen.

Mit viel Mut und großem Engagement hat Frau Geppert-Tesch für den Verein in Gesellschaft und Politik an vorderster Front gegen sexualisierte Gewalt gekämpft. Sie stand mit ihrem Behar- rungsvermögen überall „auf der Matte“, war zäh und ließ sich nie einfach abweisen. Dabei hat sie den „Aufschrei!“ nach außen hin stark vertreten und bekannt gemacht. Das Team und die Struk- turen hat sie immer unterstützt und nach innen weiterentwickelt. Es war ein gemeinsamer Lern- und Aufbauprozess von Team und Vorstand. Der Verein ist größer, einflussreicher, bekannter undvor allem wirksamer geworden.Aufgaben haben zugenommen und die Themen haben sich erweitert.Von der Beratungstätigkeit über Fortbildung bis hin zur Prävention. Kurz gesagt, der Verein ist durch diese Entwicklung in Bezug auf seine Wichtigkeit und Wirksamkeit einfach nicht mehr wegzudenken.

Die Zahlen zeigen es – der „Aufschrei!“ war und ist weiterhin da, stets erreichbar, um zu helfen und zu unterstützen. Gerade
in dieser so wichtigen und unübersichtlichen Zeit. Die Phasen im Lockdown und die damit einhergehende soziale Isolation stellen ein noch nicht überschaubares Gefährdungspotential dar und werden voraussichtlich in der Zukunft für einen Anstieg von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt sorgen.Wir sind als Anlauf- und Beratungsstelle weiter aktiv und präsent – wir werden auch weiterhin öffentlich darauf aufmerksam machen.

Trotz und während der Corona-Pandemie gab es Verände- rungen im Verein ganz anderer Art.

Die langjährigen Vorsitzenden Frau Carola Geppert-Tesch (Vorsitzende im Ehrenamt) und Frau Barbara Remy-Kanar als 2.Vorsitzende gaben bei der Mitgliederversammlung des Vereins im Oktober 2020 ihren Vorsitz ab. Mehr als fünfzehn Jahre lang haben sie den Verein „Aufschrei!“ geprägt.